Anatolij Karpow

russischer Schachspieler; Weltmeister 1975-1985; über 100 Turniersiege; Gewinner des Schach-Oscars 1973-1977, 1979-1981 und 1984; Großmeister 1970; ab 1980 auch politisches Engagement, u. a. Mitglied der Duma, der Public Chamber of Russia und UNICEF-Botschafter seines Landes

* 23. Mai 1951 Zlatoust

Herkunft

Anatolij Karpow wurde am 23. Mai 1951 in Zlatoust im Gebiet Tscheljabinsk (südlicher Ural) als Sohn eines Stahlarbeiters geboren, der nach zusätzlicher Ausbildung zum Chefingenieur einer Fabrik aufstieg und mit seiner Familie in Tula lebte. Von seinem Vater soll "Tolja", wie K. genannt wurde, schon mit vier Jahren das Schachspiel erlernt haben. Als Siebenjähriger gewann er erstmals die Schülermeisterschaft in der Region Tscheljabinsk.

Ausbildung

Neben seiner bereits im Kindes- und Jugendalter begonnenen Schachkarriere studierte K. ab 1969 Wirtschaftswissenschaften, Englisch und Spanisch an der Universität Leningrad mit Diplomabschluss 1978 (Diplomarbeit: "Die Freizeit und ihre ökonomische Bedeutung im Sozialismus").

Wirken

Schach-Anfänge

Schach-AnfängeMit elf Jahren erreichte K. Platz zwei der Meisterschaft für Männer in der Region Tscheljabinsk und war damit der jüngste Meister-Kandidat der Sowjetunion. Als Schüler studierte er die Züge des kubanischen Großmeisters José Raúl Capablanca. 1964-1968 nahm er an einem von Schachweltmeister Michail Botwinnik († 1995) geleiteten Fernschachkurs der Gewerkschaft teil. Als Fünfzehnjähriger wurde ...